MDR1 - Thematik:

  

Offizielles Informationsblatt des Clubs für Britische Hütehunde e.V.

Koch., A., Informationsblatt MDR-1 Gen, Oezen

Vor vielen Jahren hat man beobachtet, dass Collies nach Verabreichung eines gängigen Entwurmungsmittel für Großtiere Vergiftungserscheinungen haben bzw. sogar daran sterben können. Allerdings reagierten nicht alle Collies so und unter den Tierärzten wurde es ein ungeschriebenes Gesetz, Collies,  weißen Schäferhunden, diversen Windhundarten (Whippet, Barsoi), McNabs, Shelties, Wäller, Australian und English Shepard, Bobtails und seit neuesten aufgrund Verdachtsmomenten auch Kelpis und Belgischen Schäferhunden bestimmte Medikamentengruppen nicht zu geben, sondern Alternativen zu verabreichen.  Das gleiche gilt auch für die Mischlinge dieser Rassen. Dieses Mittel, Ivermectin, wurde aus diesem Grunde nicht zur Entwurmung für Hunde zugelassen.

Seit einigen Jahren weiß man nun, dass sich die betroffenen Tiere durch eine Anomalie/Genvarianz der Blut-Hirn-Schranke auszeichnen, die bestimmte Substanzen ungefiltert durchläßt, wodurch es zu Vergiftungen und zum Tode führen kann.

Das Gen, welches für den Zustand des betroffenen Tieres zuständig ist, nennt man MDR-1,  den Test MDR-1 Test.

Ein einzelner Hund kann einen der folgenden drei Zustände aufweisen:

Genotyp MDR-1 Status -/-, d.h. der Hund ist von dieser Anomalie/Genvarianz selbst betroffen und kann diese auch weiter geben.

Genotyp MDR-1 Status -/+, d.h. der Hund selbst ist nicht betroffen, kann es aber vererben.

Genotyp MDR-1 Status +/+, d.h. der Hund selbst ist nicht betroffen, kann es nicht vererben.

Zählt ein Hund zu einer der ersten beiden Kategorien, kann er ebenso entwurmt, entzeckt , operiert, narkotisiert und geimpft werden wie ein beliebiger Vertreter einer anderen Rasse oder eben ein +/+ - Hund.

Bestimmte Medikamente sind jedoch tabu.

 

 

 

  

kritische Arzneistoffe

Für zahlreiche weitere Arzneistoffe wurde eine Interaktion mit dem MDR1-Transporter bestätigt. Diese Arzneistoffe sollten nur unter gründlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und unter Beachtung der pharmakokinetischen Besonderheiten bei MDR1-/- Hunden angewendet werden. Durch das Fehlen eines funktionsfähigen MDR1-Transporters kann es leicht zu einer unbewussten Überdosierung der entsprechenden Arzneistoffe kommen und es muss mit einem vermehrten Auftreten von Nebenwirkungen gerechnet werden. Eine MDR1-Genotyp basierte Dosierung wäre bei MDR1-/- Hunden wünschenswert, ist für die meisten problematischen Arzneistoffe aber bisher noch nicht etabliert. Für die Arzneistoffe Acepromazin und Butorphanol kann aber auf Grundlage klinischer Erfahrung bereits eine Dosisreduktion um 30-50% empfohlen werden.

 

 

weitere Informationen hier bei der Uni Giessen zu finden:

 

www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.php

 

 

 

 

 

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